Dienstag, 31. März 2015

Internet und der Handel

Der Internethandel in Europa hat einen schweren Stand. Eine Tatsache trotz Wachstum. Die europäische Bürokratie möchte die so schöne Vergangenheit vor dem Internet für immer bewahren. Die digitale Welt soll darin möglichst nach den Vorstellungen der Vergangenheitshüter vorkommen.



Dabei sind eigentlich die Nationalstaaten die Verhinderer. Mit dem 1.Januar wird eine Regelung in Kraft gesetzt, die den Online-Handel vor allem von kleinen Händlern so erschwert, dass diese mit größter Wahrscheinlichkeit ihre Aktivitäten im Netz einstellen müssen. Die Neuregelung der Umsatzsteuer für digitale Güter ist so ein Fall. Die Überregulierung und der Bürokratiewahnsinn zerstören die großen Möglichkeiten für den Handel.

So muss in Zukunft jeder Online Händler die Steuergesetze des Käufers berücksichtigen und anwenden. Was bedeutet, dass der Händler 28 verschiedene Steuerregelungen kennen muss. In einem offenen Handel ist dies für kleine Händler überhaupt nicht zu leisten. Die Regelung verlangt nicht, dass jeder Händler über Grenzen hinweg mit den Steuerbehörden des Käufers Kontakt aufnehmen muss um die erhobene Steuer abzuführen, dies übernimmt die nationale Finanzbehörde, doch schon allein der erhebliche Aufwand für die Erfassung wird dem innereuropäischen Online - Handel den Garaus machen.
In der Praxis ergeben sich Probleme die die Kommission nicht bedacht hat.  So kann der Wohnort nur über gesonderte Pflichtfelder für die Anschrift erfasst werden. Besonders nutzer- und kundenfreundlich ist das nicht. Wie kann er aber erkennen ob die Felder auch richtig vom Kunden erfasst wurden. Fragen über Fragen.
Aber zu diesen anwendungstechnischen Streichen gibt es noch die Notwendigkeit die Steuerbestimmung der einzelnen Länder zu hinterlegen und diese auch aktuell zu halten. Wenn man nur diese Punkte betrachtet, dann steht der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag für die kleinen und mittleren Unternehmen.
Wer da weiter im Internet verkaufen möchte wird sich zwangsweise einem großen Unternehmen anschließen. Amazon und all die anderen Großen freuen sich über den neulichen Zuwachs. Der Handel wird sicherlich nach Amerika abwandern, weil nur dort diese multinationalen Handelsriesen beheimatet sind.
Somit haben wir uns erneut aus der digitalen Welt verabschiedet. Wer die Geschichte dieser Branche über Jahrzehnte verfolgt kann erkennen, dass immer wieder die gleichen oder fast die gleichen Fehler gemacht werden. Man versucht aus Unkenntnis, Dinge zu regeln, die man am Anfang nicht regeln bzw. nicht auf diese Art regeln sollte. In Europa geht es darum, dass man sich klar werden muss das man einen Bundesstaat schafft, der für alle Länder das gleiche Fundament der Freiheit garantiert, dann wäre schon viel erreicht. Zumindest wäre der Rückfall in das digitale Mittelalter verhindert.

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