Dienstag, 8. Dezember 2020

Flugplatz Gablingen


Flugzeuge konnten beobachtet werden und im Herbst war der Bereich um Gablingen oft Schauplatz von Manövern.Für uns Kinder war es der großartigste Spielplatz den man sich nur vorstellen kann.

Er war deshalb so schön weil wir die Einrichtungen für unsere Abenteuer nutzen konnten. Zwar war das Betreten nicht erlaubt, aber niemand kümmerte sich darum wenn wir unseren Krieg der Knöpfe auf dem weiten Areal führen konnten. Die schönsten Ecken waren die Kiesgruben die als Müllplätze verwendet wurden. Dort gab es große Kartons zum Bauen von Häusern und zum Stochern über den Jauchesee, einen See den die Amerikaner aus den Sickergruben in Augsburg geschaffen hatten.  Ein tolles Abenteuer für Mut und Geschicklichkeit.

Da waren auch noch die vielen Seeschlachten die auf den Pützen mit selbstgebauten Segelschiffen erlebt wurden. Brennendes Restöl war die Kulisse für die großen Schlachten. Bewaffnet mit Schwertern, Gewehren und Pisolten,  verkleidet mit den gefunden Helmen und Mützen durchstreifenden wir das Gelände. Manchmal mussten wir verduften weil unser Kleinkrieg zu heftig wurde. Aber es dauerte keine viertel Stunde, dann waren wir wieder da.Wenn wir Glück hatten, bekamen wir von den Köchen Kaugummi und Eis. Dinge die wir so zu vor nicht kannten. Als wir älter waren konnten wir mit den Motorrädern der Großväter auf der Rollbahn Motorrad Rennen machen. Manchmal gab es auch eine Truppenschau oder eine Flugschau und öffentliche Flugplatzrennen. Alles kostenlos und ohne Bezahlung.

Die Eltern und Großeltern versorgten sich mit Abfallholz und heizten damit die Öfen damit der Winter in den kalten Siedlungsbauten aus Betonstein nicht zu kalt wurde. In den Bunkern rund um das Gelände haben wir all die gefunden Schätze versteckt. Jede Bande hatte ihren Bunker. Das Betreten war zwar streng verboten. Aber reingekrochen sind wir doch. Manchmal waren die Schätze auch weg weil Teile der Bunker eingestürzt waren. So war die Kindheit ein schöne

Leider dauerte die „Gablingen Airfield“ Ära nur kurz, so wie unsere Kindheit. Die Flugzeuge verschwanden und es kamen die Fallschirmspringer, die das Gelände in den 50ger und 60 Jahren als Absprungzone nutzten. Für uns Schulbuben, war es ein lukrativer Zeitvertreib, im Absprunggelände zwischen Bahn und alter B2 auf die abgesprungenen Fallschirmspringer zu warten. Bei der Landung liefen sie dann zu den Soldaten und halfen ihnen, den Schirm zusammen zu legen und in die Packtasche zu stopfen. Ganz Mutige liefen in den Schirm, wenn sich dieser durch Windböen auf blähte – der Soldat wurde dann nicht mitgeschleift. Die Springer waren froh über diese Hilfe und gaben den „Helfern“ ein Trinkgeld – oft eine oder zwei DM; für die damalige Zeit ein üppiges Taschengeld. Manchmal ging der Absprung auch schief und die Soldaten landeten in den Bäumen in den Stauden. Dort wurde so mancher Soldat von uns aus seiner schwierigen Lage befreit.



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Außerdem kann das Buch auch direkt bei mir bezogen werden. Bitte richten Sie die schriftliche Anfrage an den Autor Erwin Füßl - efuessl@t-online.de


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