Montag, 18. März 2019

Lydia und der Beginn des christlichen Europas


In dieser bemerkenswerten Predigt von Pfarrer Luibl wird der Bogen gespannt von Lydia hin zu Europa und seinen christlichen Wurzeln. Dabei spielt der Zufall eine wichtige Rolle. Der Zufall als Auftrag an uns Europäer. Aber wer war Lydia?
 Die Purpurhändlerin Lydia von Philippi nahm den Apostel Paulus von Tarsus und seinen Begleiter Silas in ihr Haus auf und ließ sich und die Angehörigen ihres Hauses taufen. Lydia wird in der Apostelgeschichte erwähnt. Sie stammte aus Thyatira (heute: Akhisar) in Kleinasien und gehörte vermutlich zu den sogenannten gottesfürchtigen Griechen, die als Nichtjuden in die Synagogen gingen und dort im Gottesdienst zuhörten.

Lydia war demnach die erste Person auf europäischem Boden (in der Stadt Philippi, Griechenland), die den christlichen Glauben annahm. Sie drängte nicht nur Paulus und Silas, bei ihr zu wohnen, sondern es scheint sich laut Vers 40 auch fortan die christliche Gemeinde in ihrem Haus versammelt zu haben. Im Philipperbrief erwähnt Paulus die besondere finanzielle Hilfe durch diese Gemeinde, was ebenfalls Lydia angerechnet wird. Somit wird ihr allgemein eine herausragende Stellung zwischen Mäzenin und Gemeindeleiterin beigemessen. 
Lydia wird in der orthodoxen und katholischen Kirche als Heilige verehrt. Ihr Gedenktag ist der 3. August, und sie gilt als Schutzpatronin der Färber.

Auch in evangelischen Kirchen gilt sie als denkwürdige Glaubenszeugin. So ist ihr Gedenktag in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika der 27. Januar und in der Lutherischen Kirche – Missouri-Synode der 25. Oktober. Auch in Deutschland sind mehrere evangelische Gemeinden nach ihr benannt, beispielsweise in Berlin, Dortmund, Bielefeld und Bünde. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen