Sonntag, 3. Juni 2018

Schatten über der Zukunft


Nun hat der Anfang vom Ende einer golden Zeit des Westens begonnen. So werden zukünftige Generationen über den Frühsommer des Jahres 2018 mit größter Wahrscheinlichkeit urteilen. Mit der Einführung von Strafzöllen durch Herrn Trump, ist das Ende dieser geschichtlichen Periode eingeleitet, die bei allen Fehlern eine gute Zeit für den größten Teil der Europäer war.
Aber mit dieser Entscheidung und mit anderen Entschlüssen der letzten Monate und Wochen beginnt für uns Europäer eine schwierige Zeit. Wahrscheinlich werden wir alle einen Teil unseres Wohlstandes und der Sicherheit abgeben müssen. Das diese Dinge nicht aus heiterem Himmel fallen, kann man in diesem Blog auf vielen Seiten nach verfolgen. 

Viele Berichte warnen vor den Folgen von Arroganz, mangelnder Kooperation, fehlendem Verständnis für einander, Egoismus usw. Dabei begann die alles sehr schleichend. Schon unter der Regierung Kohl zeichneten sich Risse im Verhältnis zwischen Europa und Amerika ab. In der Euphorie der Wiedervereinigung haben wir Deutsche so langsam unsere Partner aus den Auge verloren. Wir glaubten, dass alle Länder des Westens den gleichen Weg wie wir Deutsche einschlagen würden und haben die geschichtlichen Grundlagen einfach übersehen. 

Dafür gibt es hunderte von Beispielen. Ein kleines Beispiel ist die Abneigung der Ungarn und Österreichern den Moslems gegenüber. Ein Bürger aus Jena und Hannover kann so etwas einfach nicht verstehen. Aber wer eine feindliche Armee vor seiner Haustür erlebt hat wird darüber über Generationen anders urteilen. Nur ein kleines Beispiel mit weitreichenden Folgen. 

Das gleiche gilt im Verhältnis zwischen Europa und Amerika. Siedler betrachten die Zukunft immer anderes als Leibeigene die von einem Grundherrn abhängig waren. Das eigene Wagnis und die Freiheit haben dort einen anderen Stellenwert, wie in einem Land, das  60 Jahre Diktatur erlebt hat, in der man sich ganz gut eingerichtet hatte. Wir sollten immer bedenken, dass die Freiheit gerade für die Deutschen immer ein Geschenk war. Selbst haben sie es nie geschafft. 

Man wird sich fragen was hat das mit der heutigen Zeit zu tun. Ich kann mich noch immer an das Kinderlied aus dem dreißigjährigen Krieg erinnern, das meine Großmutter gesungen hat. " Der Schwed´is kumma....." und das 300 Jahre nach dem Ende des Krieges. 

Was Henry Kissinger schon sagte viele Europäer haben nicht nur ihre Wurzeln vergessen, sie kennen auch die Zusammenhänge nicht mehr und können auch nicht die richtigen Schlüsse ziehen. Und das vor dem Hintergrund, dass sie eigentlich nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen eine Einheit bilden müssen und trotzdem immer mehr auf ihre Eigenständigkeit und Einzigartigkeit pochen. Wie soll so etwas gehen. Das ist der Grund warum diese großen Schatten über Europa liegen.

Europa wird nur bestehen können, wenn es sich auf seine Fundamente besinnt und erkennt das man nur gemeinsam, ohne dem Recht des Stärkeren überleben wird. Wenn die Großen die Regeln diktieren, die es nicht gibt, wird es keine funktionierende Gemeinschaft geben können. 

Wir können es abwenden, wenn wir die Regierenden dazu zwingen, dass das Fundament - eine Verfassung - für Europa erstellt und in allen Ländern verpflichtend durchgesetzt wird. Dann existiert die Grundlage für ein stabiles europäisches Haus mit unterschiedlichen Zimmern und Wohnungen. Entscheid ist es dass keine Türe verschlossen ist und ein jeder von einer Wohnung in die andere wechseln kann.

Wenn wir Europäer das durchsetzen, werden wir auch von den anderen ernst genommen. Viele Länder werden das Projekt Europa wieder als Beispiel für sich nehmen und der Weltfriede wäre ein Stück näher. Wenn wir das nicht wollen, werden wir uns Stahlhelme aufsetzen und warten bis der andere die Grenze überschreitet. Die 50 Millionen Menschen aus dem letzten Jahrhundert wäre umsonst gefallen und gestorben. Das sind die Schatten mit denen wir uns befassen sollten. Noch haben wir die Chance dies zuändern.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen