Das Interesse an Deutschland lässt in den USA spürbar nach. Man schaut nach Asien. Es gibt ein paar Gründe dieser schleichenden Neuorientierung. Da wäre zuerst die Herkunft des gegenwärtigen Präsidenten, der in Hawaii aufgewachsen ist,dann die gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa und das enorme Wachstum in Asien, das sich in China über lange Zeit eingestellt hat.
Für die Amerikaner ruht sich gerade Deutschland auf den gewachsenen Beziehungen aus. Außerdem sieht die politische Klasse den Fluss von Daten, Meinungen und Innovationen durch die Deutschen in Frage gestellt. Zur Zeit bewerten die amerikanischen Unternehmen den Standort Deutschland noch gut, aber es wird nicht so bleiben. Die Kurve zeigt deutlich nach unten. Alle Unternehmensführer sehen eine grundlegende Änderung im Verhältnis zu Europa in den nächsten zehn Jahren.
Auch wundert man sich über das Verhältnis der Deutschen und vieler Europäer zur Technik. Die gelebte Technikfeindlichkeit schreckt ab. Dazu kommt, dass das technische Arbeitskräftepotential immer kleiner wird, Unternehmensgründungen weniger und der Ausbau der Digitalisierung nur langsam voran kommt. Dazu kommt die weit verbreitete Abneigung gegen das Freihandelsabkommen TTIP.
Die Auswirkungen kann man im Rückgang von Arbeitskräften die amerikanischen Firmen in Deutschland beschäftigen erkennen. Es herrscht der Eindruck das Europa seine Wirtschaft nicht in den Griff bekommt und es in allen Staaten an Dynamik mangelt. Auch die guten wirtschaftlichen Daten von Deutschland und Großbritannien ändern daran nichts.
Für die Eliten in Amerika steht fest dass sich Europa deindustrialisiert, während sich über dem Atlantik eine neue Reindustrialisierung abzeichnet.
Erwin Füßl
efuessl@t-online.de
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