Dienstag, 31. März 2015

Ein Gespenst ist zurück gekehrt


Ein Gespenst geht um, an das wir schon lange vergessen hatten. Es ist nicht der kalte Krieg. Es ist der Nationalismus in einem neuen Gesicht. Es geht um nationalen Einfluss um Grenzen die verschoben werden sollen. Der Nationalismus ist da immer der beste Ansatzpunkt. Man muss die Menschen nur national einstimmen und schon kann man sich so wunderbar abgrenzen und die eigenen Einflussbereiche neu definieren. In Osteuropa erleben wir wieder genau dieses alte Spiel. Wie war es denn in der Vergangenheit. Als es den Nationalismus noch nicht in der bekannten Form gab, lebten die Menschen mehr oder weniger friedlich neben einander und oftmals sogar gut miteinander.

Im 18. Jahrhundert entdeckten die Eliten, die nach mehr Einfluss strebten den Nationalismus. Man brauchte ein Mittel für die eigenen Interessen. Ein durchaus verständliches Verhalten. Das Ganze ist deshalb schlecht ausgegangen, weil man viele andere Menschen benutze und diese als Instrument missbrauchte. Daraus entstanden neben vielen kleinen Kriegen und Konflikten auch zwei Weltkriege, die immer dem gleichen Schema folgten.
Genau dieses Gespenst kann man nun an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine erkennen. Das erste Opfer war die Krim. Die Parallelen zu der Entwicklung 1938 in der Mitte Europas sind deutlich zu erkennen. Der Unterschied zu damals ist, das eine Schutzmacht von sich aus alle geschlossenen Verträge gebrochen hat. Russland war Schutzmacht der staatlichen Unversehrtheit der Ukraine. Im Sudetenland wurde der Vertrag der Annexion vorher völkerrechtlich geschlossen. Aus diesem Grund gibt es schon einen kleinen Unterschied. Es gab daher auch keine Abstimmung im Sudetenland. Die aktuelle Diskussion geht in diesem Punkt am Ziel vorbei.
Was aber als grundlegendes Prinzip der europäischen Einigung an erster Stelle stand, ist die Aufgabe des Nationalstaatprinzips und die Schaffung eines europäischen Bundesstaates mit einer langsam entstehenden Gemeinschaft europäischer Bürger, die die nationalen Interessen für die Gemeinschaft aufgegeben haben. Wer die „Nationale Karte“ setzt, wird dieses Gespenst immer wieder aufwecken und wird sich dafür verantworten müssen, wenn neue und schreckliche Kriege die Menschen in Europa bedrohen.

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