Junge Europäerinnen und Europäer zwischen 15 und 30 Jahren verbinden mit der EU zunächst viel Positives: Die Freiheit, überall in der EU zu reisen, zu studieren und zu arbeiten (90 %), Schutz für Bürgerrechte (72 %), eine Verbesserung der ökonomischen Situation in der EU (71 %). Dies ergab eine Eurobarometerbefragung unter 19.000 jungen Europäern im Alter von 15–30 Jahren im Frühjahr 2007.
Und sie sind nach eigenem Bekunden – für viele überraschend – durchaus interessiert an Politik. Aber die Befragung ergab auch, dass sie deutlich mehr gefragt werden wollen. Dabei bereitet die geringe Wahlbeteiligung junger Europäer bei den Europawahlen vielen Beobachtern große Sorgen. Zu vermuten ist, dass es bei den im Juni 2009 anstehenden Wahlen nicht anders werden wird. Kritisch merkten in der Eurobarometerumfrage denn auch immerhin 40 % an, die EU sei für sie »eine Menge Bürokratie, eine Verschwendung von Zeit und Geld«. 35 % sahen zudem die Gefahr, durch die europäische Einigung ihre »kulturelle Identität bzw. Verschiedenheit zu verlieren«. Gleichzeitig werden hohe Erwartungen und Hoffnungen in die europäische Entwicklung der nächsten 10 Jahre gesetzt: 92 % erwarten noch mehr Bewegungsfreiheiten, 73 % bessere Möglichkeiten, Arbeit zu finden, 71 % mehr Gleichheit zwischen Männern und Frauen, 68 % weniger Diskriminierung gegenüber Fremden und Menschen aus anderen ethnischen Gruppen und 67 % sehen generell mehr Lebensqualität heraufziehen. Dabei blicken Jugendliche aus den 12 neuen Mitgliedstaaten durchweg positiver in die Zukunft als in den »alten« 15 Ländern, wie die länderspezifischen Ergebnisse zeigen.
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