Meine Gedanken zum 9/11 wenige Wochen danach. Viele meiner Befürchtungen sind eingetroffen
Am Dienstag den 11.9.2001 habe ich die Haushaltsdebatte des Bundestages angehört, als plötzlich die Bundestagspräsidentin die Sitzung unterbrach und von einem Unglück in New York berichtete. Aus Neugierde habe ich sofort das Fernsehgerät angeschaltet und war mit Millionen von Menschen Augenzeuge eines Fanals.
In der darauf folgenden Berichterstattung über
mehrere Tage, habe ich selbst körperlich eine tiefe Betroffenheit verspürt.
Wobei ich oftmals in den Berichten die Verlogenheit unserer Zeit hören konnte.
Persönlich wurde ich von Verzweiflung, Wut , Rache und tiefe Trauer
überwältigt.
Mit dem verschwinden der letzten Rauchschwaden in
New York stellt sich die Frage ob dieses Zeichen, das eine kleine Anzahl von
Menschen so schrecklich gesetzt hat auch verstanden wird.
Es ist eine Tatsache, das eine kleine Anzahl von Menschen mit Messern bewaffnet, die größte Macht der Welt in ein Chaos gestürzt hat. Dieses Zeichen ist so gewaltig, dass es in der Geschichte der Menschheit dafür keinen Vergleich gibt.
Ich bin mir sicher, dass diese schreckliche Tat
schon in fünfzig Jahren eine Heldentat sein wird, ob wir das wollen oder nicht.
Es wird deshalb eine Heldentat sein, weil zwei Drittel der Menschheit auf
dieses Zeichen gewartet hat. Dieses Leid, das von uns durch unsere Art zu
leben, jeden Tag neu verursacht wird und das jährlich Millionen von Opfern
fordert kommt in der Woche vielleicht eine halbe Stunde auf unseren
Bildschirmen vor. Die meisten der deutschen Bürger sagen sich, müssen wir den
das schon wieder sehen. Wenn man nun die Berichterstattung über die gut
gekleideten Opfer 3 Tage sieht, dann kann man einen Teil auch dieser medialen
Ungerechtigkeit sehen, die ein Teil der gesamten Ungerechtigkeit ist, die unseren
Globus in seinen unsäglichen Bann hält.
Die Ohnmacht und die Handlungsunfähigkeit die
unserer politischen Klasse schon lange befallen hat, zeigt sich durch die
Ausrufung des Krieges und des Nato-Falles gegen ein paar hundert Terroristen.
In diesem Zusammenhang soll auch die Freiheit der Bevölkerung eingeschränkt
werden, damit wir alle glauben, dass die Probleme durch Abschotten gelöst
werden können. Dabei merken diese Herren gar nicht, dass sie sich ganz langsam
zu unseren Kerkermeistern entwickeln.
Den Aufstand der Unterdrückten, Ausgebeuteten, der Gedemütigten Milliarden von Menschen, kann keine Macht der Welt auf Dauer unterdrücken. Die Attentäter haben wahrscheinlich auch in deren Namen gehandelt, obwohl das niemand so gerne hören möchte.
Das beste Beispiel war die Freude der Palästinenser
in Ost-Jerusalem. Wie stark müssen Menschen, Kinder, Frauen und Kreise verletzt
sein, wenn sie über die Toten in New York jubeln und wir eine solche Reaktion
nicht mehr erklären können. Vielleicht sollten wir auch darüber einmal
nachdenken.
Unter den gesamten Stimmen von Experten und solche
die Experten sein wollten erinnere ich mich an die Reaktion von Ulli Hoeneß,
von dem ich diese Reaktion eigentlich nicht erwartet habe. Er sagte wörtlich,
das nach diesem Ereignis niemand mehr zur Tagesordnung übergehen kann und
weiter sinngemäß - wir werden uns wohl
um das Problem der Armut in der Welt und damit die ungerechte Verteilung von
Gütern kümmern müssen. Wie wohl.
Mit dem Einsturz der Türme de World Trade Center –
sollten wir alle die Chance nützen eine neue und gerechte Weltwirtschaftsordnung
und damit Weltordnung zu schaffen. Das wäre der beste Beitrag den Hass und Terror zu bekämpfen. Denn Hunger, Tod und
Elend ist der Nährboden des Terrors der unsere Länder angreift und letztlich
auch unsere Gesellschaften zerstören wird. Wenn wir es nicht dies nicht
schaffen, werden wird noch viele Bilder der Apokalypse ansehen müssen.
Die Bilder der Apokalypse die der Apostel Johannes beschreibt ist für viele Teile unserer säkularen Welt vollkommen unbekannt. Und auch diese religiöse Unwissenheit und Gottesferne, die arrogante Ignoranz gegenüber Glauben und Gläubigen ist ein Grund dieser tiefen Verachtung die uns vor allem aus der islamischen Welt entgegen schlägt. Vielleicht sollten wir uns auch darüber Gedanken machen.
Wenn wir diese Tatsachen gründlich betrachten,
müssen wir erkennen, dass es gar keinen erfolgreichen Krieg gegen den Islam als
Religion geben kann, denn dieser Kampf ist für uns schon lange verloren.
Spätestens seitdem wir es in unserer Mehrzahl aufgeben haben, selbst für eine
gerechte Welt einzutreten.
Wobei das ganz und gar nicht bedeutet, das Religion
dazu geeignet ist alle Ungerechtigkeiten dieser Welt zu beseitigen.
Was wir sicherlich mit unserer Medienkratur
geschafft haben, ist das die Habenichtse von Dingen träumen, die wir ihnen
nicht gewähren und auch nicht gewähren könnten und wenn wir das noch so wollen.
Was sie die Habenichtse nicht nur in den
Entwicklungsländern in ihrer Vielzahl aber haben, ist die Intelligenz die sie
auf den Mühlbergen, die wir hinterlassen, täglich benötigen und unserer
schulischen Intelligenz in allen Bereichen überlegen ist. Was mit dieser Tat
uns schmerzlich bewiesen wurde.
Mit diesen Fähigkeiten gepaart mit dem Hass von
tiefen Gläubigen, der aus Armut und Unterdrückung wächst, werden sie unsere
Zivilisation ins Wanken bringen. Auch Herr Busch, ein mit ein paar Stimmen
Mehrheit gewählter Präsident kann nicht zur Tagesordnung mit einem
Militärschlag und Krieg zurückkehren. Wir sollten alle diesem oberflächigen und
oftmals scheinheiligen Treiben unserer gewählten von vielen nicht mehr
verstandenen Vertreter bald ein Ende setzen.
Oder was werden die öffentlich bestaunten Toten
sagen, wenn sie auf den Weg in die Ewigkeit die Opfer des Bombenterrors aus
Dresden, Hiroshima, Hanoi und Tschetschenien treffen. Wer sich traut in der
verständlichen Erregung der letzten Tage diese Gedanken zu denken, der wird
auch für sich selbst die richtige Reaktion auf diese schreckliche Tat finden.
Erwin J. Fuessl
Meine Reaktion auf den 11. September
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